Was für unsere Großeltern noch eine Selbstverständlichkeit war, geht uns heute leider gänzlich verloren: die Resteverwertung.
Wir sind es gewohnt zu jeder erdenklichen Uhrzeit in einen Laden gehen zu können und dort jedes Lebensmittel zu bekommen, egal ob es gerade Saison hat oder nicht. Je billiger umso besser, daher ist es ja auch ganz egal aus welchem Land und unter welchen Bedingungen es produziert wurde. Übriggebliebene Spaghettinudeln vom Vorabend? Landen in der Tonne, denn beim Discounter gibt es die ja schon für 0,55 Cent, wenn man wieder Lust drauf hat. Dabei kann man gerade Nudeln super weiterverarbeiten.
Die Erdbeeren, die gerade im Angebot waren, aber dann doch nicht gegessen wurden gammeln unschön runzelig im Kühlschrank. Werft sie nicht weg, auch mit den kleinen roten Freunden, die vielleicht an Form verloren haben, jedoch nicht an Geschmack, lässt sich noch etwas anstellen.
Ich bin kein Moralapostel und ich werde auch keine politischen Reden schwingen, denkt doch einfach mal für euch selbst nach, wie viel Lebensmittel ihr tatsächlich wegwerft. Meist ist das reine Bewusstmachen schon ein Umdenken wert.
Zu viele Bananen, schon braun und recht unschön anzusehen:
Zuviel Hühnchen vom Vortag:
Das Hühnchenfleisch zerkleinern oder falls es Hähnchenschenkel gab, das Fleisch vom Knochen lösen.
Die Weizenfladen auf der Arbeitsfläche ausbreiten. Den Frischkäse darauf streichen und auch gut würzen. Einen Rand frei lassen, auch wenn es schwer fällt, sonst gibt es beim Rollen nur Sauerei. Dann mit Salat, Tomaten, Mais und Hühnchen belegen. ( Ihr könnt hier aber wirklich alles einfüllen, was der Kühlschrank hergibt!) Die Seiten der Teigfladen einschlagen, dann den Fladen über der Füllung zusammenschlagen.Vor dem Servieren halbieren!
Zu viel Käse:
Käseplatten sind ja irgendwie schon Retro und sowas von 80iger! Aber mal ehrlich, ein würziger Käse mit Trauben und einem Glas Rotwein, wie kann das nicht gut sein? Also her mit den Käseresten, ab auf die Platte und dazu ein würziger Senf oder noch einen Rest von Marmelade, Salzstangen oder Grissini, einfach alles, was sich so in den Tiefen der Schränke rauskramen lässt. Genießt dieses Mahl mit den Liebsten in der Sonne und lasst einfach mal alles um euch herum verblassen!
Alles was der Kühlschrank so hergibt
Wer das Raclette erfunden hat, ist ein wahrer Held! Man kann einfach alles, was der Kühlschrank noch so hergibt in ein kleines Pfännchen packen und mit Käse überbacken und einfach alles schmeckt geiler, wenn man es mit Käse überbackt! Man kann prima Freunde zum Raclette einladen und hat danach kaum Abwasch! Und es lässt sich so herrlich tratschen, während man darauf wartet, dass das Pfännchen fertig ist.
Mittlerweile gibt es Raclettekäse mit Pfeffer, Chilli und Kräutern, ein besseres Resteessen kann es gar nicht geben! Die Reste vom Weißwurstessen kann mit Obatzter und den klein geschnittenen Brezeln in die Pfanne. Der Rösti vom Vortag mit Birne unter einen Chillikäsemantel. Die Gnocchi mit Tomaten und rotem Pesto oder die Kartoffeln mit Trüffebutter unter eine extra Schicht Käse! Eben einfach alles, was sich noch so im Kühlschrank findet.
Zu viel Hackfleisch:
Für den Teig Mehl, Eier und Milch glatt rühren. Mit Salz und Pfeffer würzen und das Mineralwasser hinzugeben. Den Teig auf ein Blech geben und im Ofen bei 180 Grad 10 Minuten vorbacken.
Paprika und Mozzarella klein schneiden und die Cocktailtomaten halbieren. Das Hackfleisch in einer Pfanne krümelig anbraten, mit Oregano würzen und das Tomatenmark einrühren. Mit den stückigen Tomaten ablöschen und eindicken lassen. Den Teig aus dem Ofen nehmen und das Hackfleisch darauf verteilen. Mit Paprika, Tomaten und Mozzarella belegen, den Schmand klecksweise darauf verteilen und weitere 15 Minuten backen.