Oma Gerda

Meine Oma Gerda war keine nette Frau. In meiner Erinnerung hat sie immer nur mit meinem Opa herumgeschrien, mit meiner Mutter gezankt und mein Onkel hatte schon sehr früh das Weite gesucht und ist in eine andere Stadt gezogen. Als Ehefrau und Mutter hatte sie wohl keine guten Dienste geleistet und auch als Oma kann ich ihr leider kein gutes Zeugnis ausstellen. Sie hatte wohl auch ein Alkoholproblem, zumindest war sie schon am Morgen mit ihrer Weißweinschorle gut dabei, wechselte nachmittags zu Bier und wir Enkelkinder bekamen ein Stück Schokolade als Belohnung, wenn wir ihr den Schnaps abends aus dem Schrank holten, wahrscheinlich weil sie schon gar nicht mehr in der Lage war zu laufen um ihn sich selbst zu holen.

Unsere Oma wohnte im selben Haus über uns und so wurden wir bei jeder Gelegenheit zu Oma abgeschoben, die uns eh immer nur mit einem grünen Sitzkissen vor dem Fernseher auf dem Boden platzierte oder wenn sie mal guter Dinge war mit uns Karten spielte. Beim Kartenspielen allerdings hat sie immer wieder neue Regeln erfunden, sodass es für mich unmöglich war gegen sie zu gewinnen. Voller Geuss lachte sie mich fies aus, wenn ich verlor.

Für ihren Schwiegersohn, meinen Vater, hatte sie auch nichts übrig und tat ihren Unmut gerne bei jeder Gelegenheit kund, sodass mein Vater nicht mehr zu ihr nach oben ging. Eigentlich hatte  ich immer das Gefühl keiner mochte sie und sie wollte am Liebsten auch von niemanden gestört werden.

Jetzt könnte man sich die Frage stellen, warum ich überhaupt über diese Frau schreibe, aber meine Oma hatte auch etwas Gutes an sich, sie war nämlich die beste Köchin der Welt und der Grund warum es mich an den Herd gezogen hat. Leider gab sie ihr Wissen nicht weiter, weder an ihre Tochter noch an mich, aber sie ist der Grund, warum mich immer wieder die Sehnsucht packt nach diesen einzigartigen Rezepten! Oma Gerda war voller Leidenschaft in der Küche. Jedes Wochenende kochte sie für uns und ich habe niemals irgendetwas Vergleichbares gegessen! Sie drehte voller Elan ihr Fleisch durch den Fleischwolf, schnibbelte, hackte, verkostete, den ganzen Morgen lang. Der Schnellkochtopf und die Kartoffelpresse waren ihre besten Freunde und der Wein durfte ausnahmsweise mal im Kochtopf verkochen. Ich liebte diese Schlemmerwochenenden bei Oma Gerda! Und ich liebte es, bei ihrem leidenschaftlichen Werkeln in der Küche zuzusehen. Dort war sie auch Eins mit sich selbst, eine ganz andere Frau. Ich wünschte sehr sie hätte mir ihren Schatz vermacht, denn egal wie sehr ich mich bemühe, ich komme nicht an ihren Geschmack heran. Aber ich gebe nicht auf und wenn ich doch mal das Glück habe und etwas hinbekommen sollte, wie sie, dann werde ich es voller Stolz an meine Tochter weitergeben!

Kochkäseschnitzel

  • 4 Schweineschnitzel
  • 2 Eier
  • Mehl und Semmelbrösel zum Panieren
  • 2 Zwiebeln
  • Etwas Mehl zum Bestäuben
  • Salz/Pfeffer
  • Öl
  • 500g Kochkäse
  • 500g Kartoffeln

Die abgekochten Kartoffeln schälen und in Scheiben schneiden.  1 Zwiebel in feine Würfel hacken und beiseite Stellen, die andere Zwiebel in Ringe schneiden und in einer Schüssel mehlieren.

In einer großen Pfanne das Öl erhitzen und die fein gehackten Zwiebeln goldgelb rösten, die Kartoffelscheiben zugeben und würzen. Die Kartoffeln und Zwiebeln gelegentlich umdrehen.

In einer kleineren Pfanne die Zwiebelringe in reichlich Öl goldknusprig braten.

Währenddessen die 4 Schweineschnitzel feucht abreiben, leicht klopfen, salzen und mit Mehl bestreuen. In einem Teller die Eier verquierlen. Die Schnitzel durch die Eimasse ziehen, in einen weiteren Teller die Semmelbrösel geben und die Schnitzel darin wälzen und im heißen Fett ausbacken. Die fertigen Bratkartoffeln und Schnitzel auf dem Teller anrichten und mit warmem, nicht kochendem Kochkäse übergießen. Obenauf die Zwiebelringe verteilen.

 

 

Eier mit grüner Soße

  • 1 Bund Schnittlauch
  • 1 Bund krause Petersilie
  • 1 Bund Dill
  • 6 Stiele Basilikum
  • 250g Schmand
  • 150g Joghurt
  • 1 EL Salatmayonnaise
  • Salz/Pfeffer
  • 6 Eier

Die Kräuter waschen und trocken schütteln. Alle Kräuter sehr fein hacken. Schmand, Joghurt und Mayonnaise verrühren und mit Salz und Pfeffer würzen. Die Kräuter vorsichtig unterheben und gegebenenfalls noch einmal abschmecken.

Die Eier in kochendem Wasser 5 Minuten wachsweich kochen. Eier schälen, halbieren und zu der grünen Soße servieren.

 

Marinierte Schweinerückensteaks mit Spätzle vom Brett

Für die Marinade:

  • Knoblauchzehen 
  • 2 Zweige Thymian
  • 1 Zweige Rosmarin
  • 2 Zweige Bohnenkraut
  • 1 Bund Petersilie
  • 1 Chilischote
  • Olivenöl
  • 6 Schweinerückensteaks

 

Für die Spätzle:

 

  • 2 Eier
  • Salz/ Pfeffer
  • 200g Weizenmehl
  • 100ml Mineralwasser

Knoblauch schälen und zerdrücken. Kräuter zupfen und grob hacken. Chili aufschneiden, entkernen und fein hacken.

Knoblauch, Chili, Thymian, Rosmarin, Bohnenkraut, Petersilie und Olivenöl gut vermischen. Die Schweinerückensteaks in die Marinade legen und am Besten über Nacht im Kühlschrank marinieren.

Für die Spätzle einen Topf mit Wasser aufstellen und zum Kochen bringen. Die Eier mit Salz und Pfeffer verquirlen, Mehl und Mineralwasser dazu geben und alles so lange verrührern bis der Teig geschmeidig ist. Etwas Teig auf ein Brett geben und mit einem Messerrücken den Teig vom Brett in das heiße Wasser schaben. Wenn die Spätzle aufsteigen sind sie fertig und können abgeschöpft werden. Die Steaks in einer Pfanne goldbraun anbraten. Dazu passt eine Rahmsoße.